Aufbruch West?

2006

Home    Positionen    Studien    Über uns    Links

 

Aufbruch West?

Nachhaltige Entwicklung und städtische Erneuerung am Beispiel von Zürich West

Autoren: Prof. Dr. Alain Thierstein, Wilhelm Natrup, Dr. Sabine Friedrich, Dunja Binggeli Carolina Grimaldi


Die Zusammenfassung

Eine nachhaltige Raumentwicklung, wie sie vom Bund gegen die zunehmende Zersiedelung gefordert wird, bedingt eine Auseinandersetzung mit bestehenden Siedlungen. Umstrukturierungsgebiete wie Zürich West stellen hierfür in zweierlei Hinsicht eine Herausforderung dar. Zum einen ist Zürich West ein fester Teil der Stadt. Dabei hat sich Zürich West sowohl auf lokaler Ebene als auch in seiner Bedeutung für die Gesamtstadt und die Metropolregion Zürich auf der Landkarte bereits einen Platz erobert. Diesen gilt es zu erhalten oder sogar aufzuwerten. Zum anderen versuchen eine Vielzahl von Akteuren mit unterschiedlichem Entwicklungsdruck und verschiedenen Zeithorizonten die Entwicklung in Zürich West zu beeinflussen. Das betrifft sowohl einzelne Areale als auch die Gesamtentwicklung.

Die Zürcher Kantonalbank stellt sich diesem Diskurs. Sie hat bei der ETH Zürich und beim Planungs- und Ingenieurbüro Ernst Basler+Partner eine Studie zur Bewertung der Nachhaltigkeit in Zürich West in Auftrag gegeben. Ziel dieser Arbeit ist ein SolI-1st-Vergleich. Die Studie stellt die bereits erreichten Projekte und Planungen den angestrebten Entwicklungsvorstellungen gegenüber. Letztere wurden in einem kooperativen Prozess zwischen der Stadt Zürich und den Grundeigentümern erarbeitet. Sie sind in einem Synthesebericht zusammengefasst. Es gilt nun, Potenziale und Schwächen zu erkennen und für die nachhaltige Entwicklung von Zürich West konkrete Handlungsanweisungen zu liefern.

Für die betrachteten Handlungsfelder ergeben sich aus der Bewertung die folgenden Herausforderungen für die zukünftige Entwicklung von Zürich West:

Die Vielfalt an Nutzungen - auch im Hinblick auf die Bedeutung von Zürich West für die Metropolitanregion - muss weiterentwickelt werden. Dazu stehen unterschiedlichste Areale und ungewöhnliche Kombinationen von Nutzungen zur Verfügung. Auf jeden Fall sind die angestrebten weiteren Nutzungen stärker auf die Tragfähigkeit der physischen und sozialen Infrastruktur auszurichten.

Die knappen Reserven für den Verkehr müssen durch ein verbessertes Verkehrsmanagement bewirtschaftet und auf den unterschiedlichen räumlichen Massstabsebenen aufeinander abgestimmt werden. Dazu zählen sowohl die übergeordneten als auch die lokalen Interessen. Zu den grundsätzlichen Fragen zählen unter anderem: die Bündelung der Pfingstweidstrasse und die Anbindung des Trams an den S-Bahnhof Hardbrücke. Das Verkehrsmanagement erfordert ein enges Zusammenspiel von städtischen und kantonalen Behörden. Diese müssen sowohl die Interessen der Grundeigentümer als auch des Bundes berücksichtigen. Die Förderung eines standortgerechten Modalsplits und der Ausbau des Langsamverkehrsnetzes bilden darüber hinaus wichtige Voraussetzungen für eine hochwertige Gebietsentwicklung.

Im Bereich Städtebau, Freiraum und Umwelt sind interessante Ansätze vorhanden, die durch ein entsprechendes Qualitätsmanagement umgesetzt werden können. Das Freiraumnetz weist derzeit noch grosse Lücken bei der quantitativen Sicherung und der Vernetzung der verschiedenen Freiräume auf. Hier besteht Handlungsbedarf. Ausserdem weisen die bisher standardisierten Formulierungen für die ökologischen Bausteine noch erhebliche Schwächen auf. Sie sollten durch innovative Modelle ergänzt werden.

Aufbruch West?

01.01.06

ZKB:


Aufbruch West?

Nachhaltige Entwicklung und städtische Erneuerung am Beispiel von Zürich West


2006
Autoren: Prof. Dr. Alain Thierstein, Wilhelm Natrup, Dr. Sabine Friedrich, Dunja Binggeli Carolina Grimaldi


ZKB-Studie Aufbruch West.pdf