POSITIONSPAPIER 5                       

2008

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Aktionslinien und Massnahmen zur Reduktion des motorisierten Verkehrs
Prof. Klaus Zweibrücken, Verkehrs- und Raumplaner, Zürich

Das Rosengarten-Tram bietet die einmalige Chance für eine nachhaltige Entwicklung und führt gleichzeitig zur längst nötigen Aufwertung des Quartier- und Wohnumfelds im Bereich der Westtangente.
Eine deutliche Reduktion beim motorisierten Verkehr von über 50 Prozent der heutigen Verkehrsmenge ist möglich.
Drei Aktionslinien zeigen auf, welche Reduktionspotenziale beim Durchgangs-, Binnen, Ziel- und Quellverkehr bestehen.

Beim Durchgangsverkehr steht die räumliche Umlagerung auf West- und Nordumfahrung im Vordergrund. Der Reduktionsanteil hängt direkt von der Definition des „Durchfahrraums“ ab.
Bezogen auf die Stadtgrenze liegt der reduzierbare Anteil am Gesamtverkehr bei ca. 15 Prozent. Bei einer kleinräumigeren Definition des Durchgangsverkehrs ist dieser Prozentsatz wesentlich höher.
Beim Ziel- und Quellverkehr ist eine Umlagerung von 13 Prozent des Gesamtverkehrs erreichbar. Das grösste Verlagerungspotenzial besteht beim Binnenverkehr mit rund 20 Prozent des Gesamtverkehrs durch den Umsteigeffekt auf die neue Tramlinie.

Für den Lastwagenverkehr sowie für den Berufs-, Einkaufs- und Freizeitverkehr werden exemplarisch Massnahmen zur Verkehrsreduktion aufgezeigt. Ein Lastwagenfahrverbot bringt Entlastungen in der Grössenordnung von 5 Prozent des Gesamtverkehrs und um ein mehrfaches höhere, positive Effekte im Bereich Lärm und Luftbelastung.
Reduktionen beim Berufspendlerverkehr sowie beim motorisierten Freizeit- und Einkaufsverkehrs, zum Beispiel mit einer Flächenmaut, bewirken im Gesamtverkehr eine Reduktion von etwa 20 Prozent.

Die Sanierung des Schöneichtunnels hat bewiesen, dass massive Verkehrsreduktionen in der Grössenordnung von 30-50 Prozent möglich sind, wenn der politische Wille dazu vorhanden ist. Die geplanten Massnahmen im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Ausbau der Hardbrücke zeigen, dass die Behörden für Bauarbeiten durchaus imstande sind, solche Reduktionsziele umzusetzen.

Dank dem Angebot der neuen Tangential-Tramlinie entsteht ein hoher Synergieeffekt und ein grosses Reduktionspotenzial  beim motorisierten Verkehr. Diese Angebotsverbesserung beim öffentlichen Verkehrs ist zudem verbunden mit der Aufwertung des öffentlichen Raumes  und führt zu massiven Reduktionen der Lärm- und Schadstoffbelastungen.

Die neue Tramtangente auf der Hard-, Rosengarten- und Bucheggstrasse ist realisierbar und führt zur seit Jahren versprochenen Entlastung der Wohnbevölkerung. Die dazu notwendige Reduktion der aktuellen Verkehrsmenge ist mit einer Kombination von Massnahmen realisierbar.

«Rosengarten-Tram»

27.09.08

IG NEZ

Positionspapier 5:


«Rosengarten-Tram»

Aktionslinien und Massnahmen zur

Reduktion des motorisierten Verkehrs


27. September 2008

Prof. Klaus Zweibrücken

Verkehrs- und Raumplaner Zürich


IG NEZ-Positionspapier-05